Chr. F. Gellert's sämmtliche Fabeln und Erzählungen: in drei Büchern ; nach den ältesten Ausgaben

Przednia okładka
Hahn'sche verlagsbuchhandlung, 1867 - 190
 

Inne wydania - Wyświetl wszystko

Kluczowe wyrazy i wyrażenia

Popularne fragmenty

Strona 74 - Ein kluger Maler in Athen, Der minder, weil man ihn bezahlte, Als, weil er Ehre suchte, malte, Ließ einen Kenner einst den Mars im Bilde sehn, Und bat sich seine Meinung aus. Der Kenner sagt...
Strona 93 - Wie konnt es anders sein? Denn niemand bricht doch gern ein Bein. Er sah nunmehr die richterische Brücke Und fühlte schon den Beinbruch halb. „Ja, Vater", fing er an, „der Hund, von dem ich red'te, War groß, und wenn ich ihn auch was vergrößert hätte, So war er doch viel größer als ein Kalb.
Strona 85 - Die ihr die Niedern so verachtet, Vornehme Müßiggänger, wißt, Daß selbst der Stolz, mit dem ihr sie betrachtet, Daß euer Vorzug selbst, aus dem ihr sie verachtet, Auf ihren Fleiß gegründet ist. Ist der, der sich und euch durch seine Hand ernährt, Nichts Bessers, als Verachtung wert?
Strona 25 - Haber noch dazu! (Hier wieherte das Pferd vor Freuden.) O dient mir wider ihn, und helft die Sach entscheiden." "Kein Mensch", versetzt Herr Glimpf, "dient freudiger als ich. Der Nachbar hat nichts einzuwenden, Ihr habt das größte Recht...
Strona 5 - Doch sagt, wie könnt' es anders sein? Er ging schon durch die vierten Hände. Der Erbe färbt ihn schwarz, damit er was erfände. «Beglückter Einfall!
Strona 92 - Den Junker Hans einst mit auf Reisen nahm, Und der trotz seinem Herrn mit einer guten Gabe, Recht dreist zu lügen, wiederkam, Ging kurz nach der vollbrachten Reise Mit seinem Vater über Land. Fritz, der im Gehn recht Zeit zum Lügen fand, Log auf die unverschämtste Weise. Zu seinem Unglück kam ein großer Hund gerannt. »Ja, Vater«, rief der unverschämte Knabe, »Ihr mögt mirs glauben oder nicht, So sag...
Strona 60 - Silb an ihn. Ein Ding mag noch so närrisch sein, Es sei nur neu; so nimmt's den Pöbel ein: Er sieht, und er erstaunt. Kein Kluger darf ihm wehren. Drauf kömmt die Zeit, und denkt an ihre Pflicht; Denn sie versteht die Kunst, die Narren zu bekehren, Sie mögen wollen, oder nicht.
Strona 75 - Und könnt ihn doch nicht überwinden. Gleich trat ein junger Geck herein, Und nahm das Bild in Augenschein. Oh! rief er, bey dem ersten Blicke, Ihr Götter, welch ein Meisterstücke! Ach welcher Fuß! O wie geschickt Sind nicht die Nägel ausgedrückt! Mars lebt durchaus in diesem Bilde. Wie viele Kunst, wie viele Pracht Ist in dem Helm und in dem Schilde, Und in der Rüstung angebracht.
Strona ix - Die Nachtigall sang einst mit vieler Kunst; Ihr Lied erwarb der ganzen Gegend Gunst; Die Blätter in den Gipfeln schwiegen Und fühlten ein geheim Vergnügen. Der Vögel Chor vergaß der Ruh' Und hörte Philomelen zu. Aurora selbst verzog am Horizonte, Weil sie die Sängerin nicht g'nug bewundern konnte. Denn auch die Götter rührt der Schall Der angenehmen Nachtigall; Und ihr, der Göttin, ihr zu Ehren Ließ Philomele sich noch zweimal schöner hören.
Strona 79 - Der sterbende Vater Ein Vater hinterließ zween Erben, Christophen, der war klug, und Görgen, der war dumm. Sein Ende kam, und kurz vor seinem Sterben Sah er sich ganz betrübt nach seinem Christoph um. »Sohn!« fing er an, »mich quält ein trauriger Gedanke; Du hast Verstand, wie wird dir's künftig gehn? Hör' an, ich hab' in meinem Schranke Ein Kästchen mit Juwelen stehn, Die sollen dein.

Informacje bibliograficzne