Europäisches Gemeinschaftsrecht und nationaler Zivilprozess

Przednia okładka
Mohr Siebeck, 2007 - 324
English summary: The effectiveness of European Community law largely depends on its enforcement through national courts. However, in civil litigation in the member states, the subject matter of the dispute and the material facts are defined by the parties. Thus, the application of substantive law is strongly affected by the procedural conduct of the parties. Anja Herb examines the relationship between the national procedural principles of party control and judicial passivity on the one hand and the assertive claim of substantive Community law on the other hand. Following a comparative study of the respective roles of the court and the parties in civil proceedings in Germany, England and France, she analyzes the compatibility of the national procedural principles with Community law and examines which demands the latter places on the national legal systems. German description: Wesentliche Voraussetzung fur die Wirksamkeit des Europaischen Gemeinschaftsrechts ist seine Durchsetzung durch die nationalen Gerichte. Im Zivilprozess der Mitgliedstaaten besitzen jedoch die Parteien die Herrschaft uber die Tatsachengrundlage und den Gegenstand des Verfahrens; sie sind fur die Beibringung der entscheidungserheblichen Tatsachen verantwortlich. Die Anwendung des materiellen Rechts ist daher massgeblich vom Verhalten der Parteien im Zivilprozess abhangig. Anja Herb untersucht das Verhaltnis zwischen den nationalen Zivilverfahrensgrundsatzen der Parteiherrschaft und der richterlichen Passivitat einerseits und dem Geltungsanspruch des materiellen Gemeinschaftsrechts andererseits. Der Europaische Gerichtshof hat sich wiederholt mit einzelnen Aspekten der Problematik befasst. Nach einer kurzen Darstellung dieser Rechtsprechung untersucht die Autorin rechtsvergleichend die Rollenverteilung zwischen Parteien und Gericht im Zivilprozess in Deutschland, England und Frankreich. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Frage, welche Rollenverteilung vorgenommen wird, wenn es im Zivilprozess um die Anwendung des materiellen Gemeinschaftsrechts geht. In einem zweiten Teil widmet sich die Autorin der Frage, ob und inwieweit die nationalen Verfahrensgrundsatze der Parteiherrschaft und der richterlichen Passivitat mit dem Gemeinschaftsrecht vereinbar sind. Sie untersucht, welche allgemeinen Anforderungen das Gemeinschaftsrecht an das nationale Verfahrensrecht stellt und welche Vorgaben ihm in Bezug auf die Rollenverteilung zwischen Parteien und Gericht im Zivilverfahren zu entnehmen sind.

Informacje o autorze (2007)

Anja Herb, Geboren 1977; Studium der Rechtswissenschaften in Trier, London und Bonn; 2006 Promotion; seit 2007 Rechtsanwaltin.

Informacje bibliograficzne