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Körnerfutter. Dadurch ist das Thier gezwungen sein Futter ohne Unterschied zu kauen; es füllt seinen Magen langsamer an, der dann besser auf seinen Inhalt wirken kann und nicht so leicht überladen wird. Um zu verhüten, dass die Pferde beim Suchen nach dem Hafer viel Häcksel aus dem Barren werfen, macht man schmale eiserne Stäbe quer herüber und besprengt das Futter, jedoch erst beim Füttern, reichlich mit Wasser.

Boussingault stellte Versuche mit 3 Militairpferden über die Verdauung des Hafers an und fand im Mist während 8 Tagen im Durchschnitt für 1 Pfund täglich 33 34 Gramm (1/12 der täglichen Ration) unverdaut abgegangenen Hafer. (Vierteljahresschrift der

wissenschaftlichen Veterinairkunde).

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Anderson sagt in einem Aufsatze über Zusammensetzung und Futterwerth des Cerealienstrohes, das Nährverhältniss des Strohes sei nicht sattsam bekannt. Nachfolgende Analysen zeigen das Verhältniss der löslichen und unlöslichen Bestandtheile. Wie nun aus nachfolgender Tabelle ersichtlich, ist der Futterwerth des Strohes kein geringer und steht in absoluter Beziehung nur dem der Körnerfrüchte nach:

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Aus allen diesen Auseinandersetzungen folgere ich Nachstehendes: 1. Die jetzt gebräuchliche Fütterungsart entspricht schon an und für sich nicht den Bedürfnissen des Thierkörpers als Ersatz für verbrauchte Kräfte und Säfte und verloren gegangene Wärme.

2. Die Fütterung muss im Einklang stehen mit der Witterung, dem Klima, der äuszeren Temperatur und den gestellten Anforderungen an die Leistungsfähigkeit. Sie darf demnach bei Kälte nicht dieselbe als bei Wärme sein.

3. Es ist darum zu den bisherigen Rationssätzen täglich noch 2 bis 3 Pfund Stroh als Häcksel zu verfüttern.

4. Zu Zeiten des Haarwechsels, bei groszer Kälte, und wenn die Pferde viel und lange im Freien sein müssen, ist eine gröszere Portion an Mineralsubstanzen oder Respirationsmitteln zu reichen, d. h. es muss mehr Stroh und Heu gefüttert werden. Da unsere Rationssätze gerade für Märsche und Kriegszeiten das Heuquantum herabsetzen voraussichtlich wegen der Schwierigkeit der Herbeischaffung, so liegt es im besonderen Interesse jedes Pferdebesitzers aus eigenen Mitteln so viel Stroh und Heu anzuschaffen, dass das Pferd nicht schon allein durch die Nahrung in seiner Kraft und Leistungsfähigkeit zurückgehe, beispielsweise auf einem Marsche von Tag zu Tag fauler werde. Ein alter Reitergrundsatz ist, wer sein Pferd auf dem Marsche gut füttert, füttert sich selbst gut. Die gröszeren Leistungsansprüche, die stärkeren Anstrengungen der thierischen Körperkräfte, die eine Aenderung der Fütterung bedingen, sind entweder wie oben angedeutet ein länger andauerndes Marschiren oder überhaupt ein längerer Aufenthalt in kalter Luft, oder eine. kürzere bedeutendere Kraftentwickelung. Im letzteren Falle treten ganz andere Normen ein. Hier kommt weder die verloren gegangene Wärme, noch der Ersatz der verbrauchten Kräfte und Säfte in Betracht. Hier handelt es sich darum, den Thierkörper geeignet zu machen zu kurzer gröszter Kraftentwickelung der Beine, bezw. Lunge. Bei der Fütterung zum Jagdreiten und zu Rennen handelt es sich vor Allem um Stärkung der Muskeln, Entfernung alles Fettes bis zum geringst möglichen Masze, Kräftigung der Athmungsorgane, Verdünnung des Blutes. Es kommt hier weniger in Betracht, wie das Pferd nach einer solchen Kraftanstrengung sich befinde. Darum beschäftigt sich die sogenannte Trainirung mit

1. Kräftigung der Muskeln und Athmungsorgane,

2. Verdünnung des Blutes und Entfernung des Fettes, welches in zu groszem Masze die Athmung erschwert,

3. Stärkung der Haut oder, besser gesagt, Verminderung

des Schwitzens.

Durch Einreibung der Gliedmaszen mit Spirituosen z. B. mit dem berühmten oder besser gesagt berüchtigten Restitutionsfluid, durch systematisch gesteigerte Kraftanstrengung wird der ersten Anforderung zu genügen gesucht. Zur Verdünnung des Blutes und Entfernung des Fettes, dann zur Verminderung des Schwitzens beobachten viele Trainer folgendes Verfahren: Das Futter des Rennpferdes wird in 5 Mahlzeiten eingetheilt. Die tägliche Ration ist 12-14 Pfund Hafer und 4-5 Pfund Heu; zur Weckung der Fresslust werden oft Bohnen oder andere unten benannte künstliche Fütterungsmittel gegeben. Wasser wird nur in lauwarmer Temperatur vorgesetzt. Manche geben Abführungsmittel z. B. die Robinsonpille. Die regelmäszig gesteigerte Bewegung des Reitens mit der Decke, das systematische Schwitzen stärkt die Haut und vertreibt das Fett. Während des Trainirens erhält in der Regel das Pferd drei verschiedene Vorbereitungen, d. h. man setzt es zunächst einmal in die volle Renncondition und besänftigt hierauf die hiervon untrennbare Ueberreizung durch Abführungen und Ruhe, darauf giebt man eine zweite Vorbereitung und eine zweite Ruhe, endlich eine dritte Vorbereitung und alsdann ist das Pferd der höchsten Leistung fähig an Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit.

Die künstlichen Fütterungsmittel, welche faulen Fressern die Fresslust reizen sollen, sind verschiedenartig, je nach den Ursachen des geringen Appetits. Indem ich hier von den medicinischen Mitteln, welche die inneren Organe von krankhaften Zuständen heilen, abstrahire, erwähne ich vor Allem die auf den Heuböden zu sammelnden sogenannten Heublumen unter den Hafer gemischt. Rührt der Mangel an Fresslust jedoch bei einem sonst gesunden Pferde, wie dieses oft der Fall ist, von Ueberreizung des Blutes, zu groszer Erhitzung und in Folge dessen schlechter Verdauung her, so bietet das Kochsalz hierfür genügende Abhilfe. Da dasselbe sich nur in geringen Mengen in dem Körnerfutter vorfindet, mehr im Grünfutter, so genügt es oft etwas Grünfutter der sonstigen Nahrung beizumischen. Das Salz ist nicht allein den Thieren zur Ernährung selbst und Wiederersetzung der verbrauchten Stoffe dringend nöthig, sondern dasselbe erregt durch Reizung der Fresslust und Vermehrung der Absonderungen einen lebhafteren Stoffwechsel und eine gröszere Hautthätigkeit. Pferdehändler benutzen bekanntlich auch geringe Dosen von Arsenik, um den Pferden einen runden Leib und glattes Haar

zu geben. In Norddeutschland wird häufig die sogenannte Pferdebohne, Saubohne, zur Weckung der Fresslust unter das Futter gemengt.

Zur guten Fütterung gehört auch die richtige Reinhaltung, das richtige Putzen der Pferde. Die Hautporen bewirken ja auch für sich eine Art Respirationsprocess, sie müssen somit stets offen gehalten werden. Gut geputzte Pferde nähren sich darum besser, denn die Erwärmung der äuszeren Haut wirkt zur Erwärmung des ganzen Körpers mit. Umgekehrt wirkt jedoch bei Pferden, welche zu viel geputzt werden, die äuszere Temperatur oft nachtheilig. Die Haut ist zu gereizt und leichter Erkältungen ausgesetzt. Geschorene Pferde füttern sich bekanntermaszen besser als nicht geschorene. Sie schwitzen weniger, können reinlicher gehalten werden und die Hautrespiration ist darum gleichmäsziger. Anderseits sind sie leichter Erkältungen ausgesetzt, und wenn auch geschorene Offizierspferde die ziemlich kalten Bivouaks des Dänischen Feldzuges 1864 glücklich überstanden, so möchte immerhin diese von den Englischen Kutschern, welche sich das Putzen erleichtern wollen, erfundene und bei uns eingebürgerte Mode für die Militairpferde nicht allgemein zu empfehlen sein, denn sie verlangt unbedingt mehr Futter. Bewährt hat sich das Scheeren, besser genannt das Sengen, da es ja in neuerer Zeit viel mit der Spiritusflamme geschieht, bei den Wagenpferden. Ueber die Fütterungsfrage und besonders über die Stallwart liesze sich hier noch Manches sagen, was die Grenzen dieser Schrift überschreiten möchte. Alte Cavalleristen werden mir zustimmen, dass hierin nicht viel Neues erfunden wurde, dass im Gegentheil die Pferdewart in den Militairstallungen nicht überall gewonnen hat, seitdem manchen Orts die Ansicht bei den Offizieren mehr um sich zu greifen scheint, die Pferdewart sei Sache der Wachtmeister. Abgesehen davon, dass die Unkenntniss vieler wichtiger Momente dort eher zugenommen hat, so wird bei diesen Schwadronen das einfache Darübersäuseln der Escadrons-Chefs manchmal nicht allein von den Escadrons - Offizieren und Wachtmeistern imitirt, und die nicht zu unterschätzende Fütterungsfrage, die Wart und Pflege liegt hier zuweilen in der Hand von jungen unerfahrenen Unteroffizieren, welche die Sache schablonenmäszig betreiben, während doch gerade hierin ein Hauptfactor der geringeren oder gröszeren Leistungsfähigkeit der Pferde zu suchen ist.

Würde dem Pferde täglich 2 bis 3 Pfund Häcksel gegeben (100 bis 200 Bund Stroh täglich per Regiment), so schneiden 3 Mann auf den gewöhnlichen Häckselbänken an dem täglichen Bedarf einer Schwadron den ganzen Tag; und mehr Leute können doch dem Dienste nicht entzogen werden. Günstiger gestaltet sich das Ver

hältniss, wenn Göpelwerke zur Benutzung verfügbar sind. Kein Regiment, besser keine Garnison sollte sich wegen einiger Hundert Mark dieser Erleichterung verschlieszen. Hier kann durch 2 Pferde in einigen Stunden noch ein gröszerer Häckselbedarf gewonnen werden. Da aber hierzu das normal verabreichte Stroh bei Weitem nicht genügen möchte, und Ankäufe von Heu und Stroh immer sehr theuer sind, wenn dieselben den gröszeren Theil des Jahres andauern sollen, so möchte eine Hinweisung auf neue Geldquellen vielleicht dankbarst anerkannt werden. Ich habe hier vor Allem eine Erhöhung der Einnahmen des Düngerfonds im Auge. In der Regel wird nur der tägliche Abfallsdünger und vierteljährlich die Matrazenstreu versteigert; die Jauche kommt meistens nicht in Betracht. Sie wird entweder durch die Matrazenstreu aufgesogen oder sie läuft in besser construirten Stallungen durch den allgemeinen Abzugscanal in irgend ein Gewässer ab. Abgesehen davon, dass man die Pferdejauche in chemischer Verarbeitung bei Zubereitung von Farben verwendet, so ist den rationellen Landwirthen die Jauche zur Composthaufenbereitung sehr werthvoll. Man rechnet den täglichen Harnabfluss des Pferdes auf 4 1. Einige Hektoliter Jauche wären bei richtiger Stallconstruction von einem Cavallerie-Regiment per Tag leicht zu sammeln. Durch Erdstreu während der Sommermonate könnten grosze Strohquantitäten zum Verfüttern erspart werden. Ueber Erdstreu ist schon viel geschrieben worden; sie wurde schon an vielen Orten von gröszeren Landwirthen in Anwendung gebracht, um das Stroh zum Füttern verwerthen zu können, oder aber um die für die Waldungen so nachtheilige Abgabe von Waldstreu zu entbehren. In einer zu München vor mehreren Jahren erschienenen Broschüre (Wie wird Waldstreu entbehrlich ?") heiszt es unter Anderem: „Die ,,Empfehlung der Erdstreu ist schon etliche Jahre alt. Man liest ,etwas davon in Büchern, sieht aber nichts davon bei den Bauern. Die Ursache ist, dass sie bei groszen Gütern selten nöthig, die „Kleingütler probiren aber nicht gern etwas Neues. Jede Erde thut „dazu gut, schlecht ist Lehm und Thon, am besten ist Kalk-, Mergel-, „Sand- und Moorboden." Es ist hier das Vorurtheil zu bekämpfen, als sei ein längeres Liegenbleiben des Düngers im Stalle den Thieren nachtheilig. Wenn nur der Stall hoch ist und mit guter Ventilation versehen, dass alles sich entwickelnde Ammoniak, welches nicht durch die Erde gebunden wird, regelmäszig entweichen kann, so wird mit der Erdstreu noch eine reinere Stallluft erzeugt. Unter den Pferden ist sie an mehreren Orten im Sommer im Gebrauche. Diese Streu bleibt 3 bis 4 Wochen unter den Thieren liegen, wird

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