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Compagnien. 4 Land-Compagnien der Harden, 2 Compagnien Dragoner und 2 Compagnien Artillerie; ferner in Kopenhagen ein aus Studenten der Universität formirtes Leib-Corps des Königs und eine Bürgerbewaffnung von 3 Bataillonen Infanterie (zu 4 Compagnien) und 3 Bataillonen Artillerie, sowie ein militairisch organisirtes BrandCorps. In Helsingör und Rendsburg waren ebenfalls Bürger-Artillerie und militairisch organisirte Brand-Corps vorhanden. In den überseeischen Besitzungen unterhielt Dänemark wenige Truppen, nämlich in Westindien 3 Compagnien Infanterie und 1 Artillerie-Compagnie, ferner in Trankebar einige Indische Infanterie- und Artillerie-Compagnien.

Im Vergleiche zur Ausdehnung des der Dänischen Krone verbliebenen Staatsgebietes war die stehende Armee auch nach dem Jahre 1815 sehr stark zu nennen; denn sie erreichte ungefähr den dritten Theil der Stärke des von Preuszen damals im Frieden unterhaltenen Heeres.

Abgesehen von den Milizen und Truppen in den überseeischen Besitzungen waren die Truppen nach ihren Garnisonen drei GeneralCommandos unterstellt. Es bestand ein General-Commando für die Dänischen Inseln, ein zweites für die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, ein drittes für Nord-Jütland. Im Bereiche des I. General-Commandos standen die beiden Leibgarde-Regimenter zu Fusz und zu Pferd, 7 Linien-Infanterie-Regimenter, 3 Jäger-Corps, 3 LinienCavallerie-Regimenter, 2 Artillerie-Brigaden und das Raketeur-Corps.

In den Herzogthümern standen 4 Linien-Infanterie-Regimenter, 2 Jäger-Corps und 3 Linien-Cavallerie-Regimenter, in Nord-Jütland dagegen nur 2 Linien-Infanterie-Regimenter und 3 Linien-CavallerieRegimenter.

Das Ingenieur-Corps war auf die Festungen des Landes vertheilt; als solche bestanden damals Kopenhagen mit der Citadelle Frederikshaven, Kronborg, Korsoer, Nyborg, Fridericia, Christiansör, Rendsburg und Friedrichsort. Gröszere Arsenale, Laboratorien und Zeughäuser befanden sich jedoch nur in den Festungen Kopenhagen und Rendsburg, ebenso waren alle Werfte und Marine-Arsenale, sowie die militairischen Bildungs-Anstalten (See-Cadetten-, Land-Cadetten-, Artillerie-Cadetten-Institute u. s. w.) in Kopenhagen vereinigt.

Ueber die Vertheilung der Truppen des stehenden Heeres in der Zeit von 1816 bis 1842 giebt folgende Zusammenstellung einige weitere Auskunft.

I. General-Commando auf den Dänischen Inseln. In Kopenhagen Leibgarde zu Fusz, 1. und 2. Leib-Regiment zu Fusz,

Königs-Regiment, Regiment Prinz Christian Friedrich, 1. und 2. Jütisches Infanterie-Regiment, Leibjäger-Corps des Königs, Seeländisches und Jütisches Jäger-Corps, Leibgarde zu Pferd, Dänische und Holsteinische Artillerie-Brigade. In Helsingör: Kronen - Regiment (zu Fusz). In Jägersborg auf Seeland: Husaren-Regiment. In Nestved: Seeländische Lanciers. In Odense: Fünensche leichte Dragoner. In Frederiksvärk auf Seeland: Raketeur-Corps.

II. General-Commando in den Herzogthümern. In Rendsburg: Oldenburgisches und Holsteinisches Infanterie-Regiment. In Schleswig: Schleswigsches Infanterie-Regiment und Leib-CürassierRegiment. In Glückstadt: Leib-Regiment der Königin (zu Fusz). In Kiel: Lauenburgisches Jäger-Corps. In Eckernförde: Schleswigsches Jäger-Corps. In Itzehoe: Leib-Regiment leichte Dragoner. In Hadersleben: Holsteinische Lanciers.

III. General-Commando in Nord-Jütland. In Aalborg: 3. Jütisches Infanterie-Regiment. In Fridericia: Fünensches InfanterieRegiment. In Aarhus: leichtes Dragoner-Regiment Prinz Friedrich Ferdinand. In Horsens: Schleswigsches Cürassier - Regiment. In Randers: Jütische leichte Dragoner.

In den Deutschen Herzogthümern standen damals, wie aus der vorstehenden Uebersicht hervorgeht, fast ausschlieszlich Deutsche Regimenter. Die Cavallerie bestand aus 3 Cürassier- (einschl. Leibgarde), 2 Lanciers-, 4 leichten Dragoner-Regimentern und 1 HusarenRegiment.

König Christian VIII. erliesz unter dem 28. Mai 1842 ein Rescript, durch welches die gesammte Armee einer umfassenden Reorganisation unterzogen wurde. Das Heer wurde in das stehende Heer und die Verstärkung eingetheilt, und zwar sollten aus der Verstärkung im Kriege mobile Reserve-Truppen für die Operations-Armee und Verstärkungs-Bataillone für den Besatzungsdienst aufgestellt werden. Die neue Organisation beabsichtigte vorzugsweise die Vermehrung der für offensive Kriegführung verfügbaren Streitkräfte, welche auf 43 000 Mann (30 000 Mann mobile Truppen des stehenden Heeres und 13 000 Mann mobile Reserve-Truppen) Kriegsstärke gebracht werden konnten. Bei der Infanterie wurde der RegimentsVerband aufgehoben, die Cavallerie in 6 Regimenter (zu 4 Schwadronen), 1 Division (zu 2 Schwadronen) und 1 Schwadron Leibgarde formirt, die Feld-Artillerie unter Auflösung des RaketeurCorps auf 12 Batterien (zu 8 Geschützen) gebracht. Wie bisher lastete die Wehrpflicht ausschlieszlich auf der Landbevölkerung und dauerte 16 Jahre (vom 22. bis einschlieszlich 35. Lebens

jahre), von denen 8 auf den Dienst im stehenden Heere und 8 Jahre auf den Dienst in der Verstärkung entfielen. Die active Dienstzeit betrug bei der Infanterie 16, bei der Cavallerie 18, bei der Artillerie und dem Ingenieur-Corps 29 Monate, bei der Artillerie waren im Frieden nur 2 Geschütze jeder Batterie bespannt. Der Kriegsstand betrug für 1 Bataillon 14 Offiziere, 866 Mann, für eine Schwadron 3 Offiziere, 136 Mann, für eine Batterie 4 Offiziere, 206 Mann, für eine Genie-Compagnie 2 Offiziere, 114 Mann und für eine Pontonier-Compagnie 3 Offiziere, 206 Mann.

Das stehende Heer bestand aus 23 Bataillonen zu 4 Compagnien (1 Leibgarde-, 12 Linien-, 5 leichte Infanterie- und 5 Jäger-Bataillone), 27 Schwadronen Cavallerie (1 Leibgarde-, 2 Garde-Husaren-Schwadronen, 6 Regimenter Dragoner zu 4 Schwadronen), 2 ArtillerieRegimentern mit zusammen 12 Batterien (2-12 pfündige und 10 6 pfündige, bei jeder Batterie 6 Kanonen und 2 Haubitzen), 2 GenieCompagnien und 1 Pontonier-Compagnie. Im Kriege sollten 12 Reserve-Bataillone, 12 Reserve-Schwadronen, 6 Reserve-Batterien und 3 Genie-Compagnien hinzutreten, sowie auszerdem noch 20 Verstärkungs-Bataillone für Besatzungszwecke aufgestellt werden. Die für Feld-Operationen bestimmte Streitmacht bestand hiernach aus 35 Bataillonen Infanterie und Jäger, 39 Schwadronen, 18 Batterien mit 144 Geschützen und 7 Genie- und Pontonier-Compagnien. Diese Feld-Armee wurde in 4 Divisionen gegliedert, von denen jede der 3 Linien-Divisionen in 2 Brigaden 8 Bataillone, 4 Schwadronen, 2 Batterien und 1 Genie-Compagnie, die 4. (Reserve-) Division dagegen 11 Bataillone, 27 Schwadronen, 12 Batterien und 4 Genieund Pontonier-Compagnien stark werden sollte. Letztere enthielt somit auch die Reserve-Cavallerie und Reserve-Artillerie der Armee. Für Besatzungszwecke blieben auszer 20 Verstärkungs-Bataillonen, die Bürgerbewaffnung von Kopenhagen und Helsingör, das Leib-Corps des Königs zu Kopenhagen, die Brand-Corps von Kopenhagen und Helsingör, sowie die Miliz auf Bornholm unverändert nach der bisherigen Organisation verfügbar, ebenso bestanden noch die für die überseeischen Besitzungen formirten Truppen in West-Indien und Guinea.

Zu den älteren Festungen des Landes war inzwischen die Brückenkopf-Befestigung bei Düppel und die Danewirkestellung hin

zugekommen.

In dieser Verfassung trat die Dänische Armee in den Krieg gegen Deutschland im Jahre 1848 ein. Während dieses Krieges mussten 8 Reserve- und 7 Verstärkungsbataillone neu errichtet werden,

während 6 aus den Deutschen Herzogthümern ergänzte Bataillone in Abgang kamen. Die Dänische Armee besasz bei Ausbruch des Krieges eine Gesammtstärke von 69 000 Mann (49 301 Mann Infanterie, 10 627 Mann Cavallerie, 8153 Mann Artillerie und 847 Mann Genietruppen), einschlieszlich der Verstärkungsmannschaft und bot allmählich fast die gesammte wehrpflichtige Mannschaft auf. Die Organisation des Heeres hatte sich indessen während der Kämpfe in den Jahren 1848 und 1849 nicht sonderlich bewährt, weshalb unter König Friedrich VII. zunächst noch im Jahre 1849 die allgemeine Wehrpflicht in Dänemark eingeführt wurde, wobei jedoch Stellvertretung und Loskauf zulässig war. Auch in der Eintheilung der Armee fanden einige Veränderungen statt. Der Etat für das Jahr 1852 weist z. B. folgende Truppentheile nach: Leibgarde-Bataillon, 9 Linienund 4 leichte Infanterie-Bataillone, Leib-Jäger-Corps, 3 Jäger-Corps, 6 Reserve-Bataillone, 2 Reserve-Jäger-Corps, 5 Verstärkungs-Bataillone, 2 Verstärkungs-Jäger-Corps, Leibgarde-Schwadron, 2 Schwadronen Garde-Husaren, 4 Dragoner-Regimener, 12 Batte rien Artillerie und das Ingenieur-Corps. Im Jahre 1858 wurde sodann dem Reichsrathe ein neuer Entwurf zur Reorganisation der Armee vorgelegt und von diesem genehmigt. Der Grundgedanke der neuen Wehrverfassung war, das stehende Heer durch Aushebung einer gröszeren Recrutenzahl zu verstärken und die Dienstpflicht für dasselbe zu verlängern, dagegen aus der Verstärkungsmannschaft nicht mehr geschlossene Truppenkörper für die Verwendung bei der Feldarmee aufzustellen. Die Verstärkung sollte vielmehr nur für den Besatzungsdienst und zum Ersatz des bei den Linientruppen entstehenden Abganges verwendet werden und wurde in zwei Aufgebote, in die Erstmannsclasse und die Reserveclasse eingetheilt. Im Kriege sollten die Cadres des stehenden Heeres beträchtlich vermehrt und sodann durch Einziehung der beurlaubten Reservisten, nach Bedarf auch einiger Jahrgänge der Erstmannsclasse auf die etatsmäszige Kriegsstärke gebracht werden. Bei der Mobilmachung wurde die Zahl der Compagnien bei der Linien-Infanterie verdoppelt, bei der Artillerie von 12 auf 15 vermehrt und bei dem Ingenieur-Corps verdreifacht, die Leibgarde zu Pferd sollte eine zweite Feld-Schwadron und eine Depot-Schwadron, alle übrigen Cavallerie-Regimenter nur eine Depot-Schwadron aufstellen. Jedes Linien-Bataillon bildete nach Vollendung der Mobilmachung ein Regiment von 2 Bataillonen, ebenso die Jäger-Corps, auszerdem sollten für die Fusztruppen 3 Depots (1 für die Leibgarde und 2 für die Linien-Infanterie nebst den Jägercorps) aufgestellt werden.

Durch Einziehung der beiden jüngsten Jahrgänge der Erstmanns

Jahrbücher f. d. Deutsche Armee u. Marine. Band XXXIV.

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classe konnte das stehende Heer bis auf eine Kriegsstärke von 61 000 Mann gebracht werden, doch fehlte es an der für die Besetzung der Offizier- und Unteroffizierstellen erforderlichen Zahl geeigneter Personen.

Hierin lag die Hauptschwäche der neuen Organisation, welche im Uebrigen die nothwendige Reservemannschaft ausreichend sicherstellte, da man die active Dienstzeit beträchtlich (bei der Infanterie auf 10 Monate) herabsetzte und beträchtlich mehr Recruten als früher aushob. Man hatte ein Milizsystem mit stehenden, sehr schwachen Cadres angenommen, welches nach den Listen neben einer zahlreichen Feldarmee auch noch reichlich die für den Besatzungsdienst erforderlichen Truppen zur Verfügung stellte; doch war auf die Einziehung der Reserveclasse der Verstärkung praktisch wenig Gewicht zu legen, da eine solche Maszregel mit einer auszerordentlichen Störung aller socialen Verhältnisse verbunden sein musste. Eher liesz sich noch einiger Nutzen für die Landesvertheidigung vom Aufgebot der Bürgerbewaffnung von Kopenhagen, Altona, Rendsburg und Helsingör, sowie der Miliz auf Bornholm erwarten.*) Die Kriegs-Reservisten der Artillerie sollten in Festungs-Artillerie-Compagnien formirt werden. Nach der neuen Organisation bestand die Dänische Armee im Frieden aus 1 Bataillon Leibgarde, 17 Infanterie-Bataillonen, 5 Jäger-Corps, 1 Schwadron Leibgarde zu Pferd (Cürassiere), 1 Garde - Husaren - Regiment, 5 Dragoner-Regimentern, 2 Artillerie-Regimentern mit zusammen 12 Batterien, 1 Pontonier-Compagnie, 2 Genie-Compagnien und einem (erst im Jahre 1851 für das Herzogthum Schleswig errichteten, grösztentheils berittenen, 12 Offiziere, 254 Mann starken) GendarmerieCorps.

Die Leibgarde zu Fusz und zu Pferd recrutirte sich aus dem ganzen Staatsgebiete und stand unter unmittelbarem Befehle des Königs. Auch die Artillerie (einschlieszlich der Pontoniere und des Zeugwesens) und das Ingenieur - Corps erhielten aus dem ganzen Staatsgebiete Ersatz. Aus Jütland und den Dänischen Inseln wurden 11 Infanterie-Bataillone, 3 Jäger-Corps und 4 Cavallerie-Regimenter recrutirt, aus Schleswig 2 Infanterie - Bataillone, 1 Jäger-Corps und 1 Cavallerie-Regiment, aus Holstein 3 Infanterie-Bataillone, 1 Jäger

* Kopenhagen: Leib-Corps des Königs 900 Mann, Infanterie 2400 Mann, Artillerie 5400 Mann, zusammen 5700 Mann. Altona 1200 Mann Infanterie. Rendsburg: 260 Mann Artillerie. Helsingör: 350 Mann Artillerie. Miliz auf Bornholm: 5700 Mann.

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