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måßigen Bergen und Hügeln bestehenden schmalen Strich Landes, in dessen Mitte sich ganz oben auf einem mittelmäßigen Berge ein sehr merklich erhda heter after Grabhügel befindet, auf welchem man beide Seen völlig übersehen kann.

Im füßen See beträgt die Tiefe nicht über 16 bis 20 Ellen; im faltigen aber 24 bis 30 Ellen. Außer den eige nen Quellen, welche ben der großen Menge Waffers ohnfehlbar in beiden Seen seyn müssen, fließt oben zwischen Eisleben und Unter Rißdorf ein Feldbach in den füßen See, wozu auch das zur Regenzeit von den Bergen herabschießende Waffer kommt. Der füße See hat unterssolchen Umständen feinen gewdhnli. chen Ablauf in den salzigen See; allein wenn die Regenzeit zu lange anhålt, so fließt er auch noch durch einen besondern Abs lauf in den salzigen See, der feinen gewöhnlichen Abfluß durch die. Salzke hat. Das Wasser im füßen See hatte èhedem eis nen gelinden, aber nicht widrigen Salzgeschmack, daher man es auch zum Kochen, Brauen u. f. w. brauchte, und auch das Bich selbst trank dasselbe. Nachdem aber vor ohngefähr 80 Jah. ren das Stollenwaffer aus einer Mansfeldischen Grube in einen lange Zeit vorher trocken gelegenen alten Stollengraben geleitet wurde und aus diesem beständig in den sogenannten füßen See Noß, so hat dieser nicht allein einen sehr starken und unangeneh. men von Kupferwasser, Alaun und Schwefelsäure gemischten Geschmack bekommen, sondern man hat auch seitdem das Waffer weder zum Kochen und Brauen, noch zum Tränken des Viehes brauchen können. Ueberdies starben damals sogleich alle Krebse und der größte Theil der Fische in diesem See, so daß nur die jenigen Fische nebst ihrer Brut übrig blieben, welche sich an das Waffer gewöhnten, in dem sie sich jedoch nicht stark vermehren. Der gesalzene See enthält vorzüglich ein reines Küchens falz, aber in geringer Maaße, indem 2 Pfund Seewasser kaum 1 Quentchen enthalten. Den beständigen Zugang von Salzé bekommt der See_wahrscheinlich theils von ken darinnen bes findlichen Salzquellen, theils auch von andern am Ufer hier und da befindlichen kleinen Zugängen von hineinfließendem Salzwas fer, dergleichen noch bey Erdebørn vorkommen, so wie auch ein

An

an den See gränzender falziger Sumpf und`einige Ueberbleibfel von alten verfallenen Salzbrunnen sich hier befinden, die noch eine Communication mit dem See haben. Ueberdies kommt hierzu, das der Boden zunächst um den See falzig ist, indem ér nicht allein nach dem Regen überall weiß ausschlägt, foudern auch das sogenannte Salzkraut oder : Kali hier ziemlich häufig wächst. Allein in der Gegend um den füßen See zeiget der Boden nicht die starke salzige Beschaffenheit, und das Salzs Fraut oder Kali wächst sehr einzeln um denselben. Einen kleinen Büchsenschuß von dem gesalzenen See ist das sogenannte Teufelsloch, eine faßt rings umher mit Bergen umgebene runde keffelartige Vertiefung mit einem Salzquelle, der einen weit stärkern Salzgeschmack hat, als das Wasser.im gesalzenen See.

Fast eben so merkwürdig sind die ohnweit der Stadt Gerbstädt in der Gegend bey Zabenstådt bes findliche sogenannte 3 Seeldcher, welche klei nen Teichen ähnlich sind. Das kleinske derselben fließet nicht aus, die beiden größern aber, wovon das größte 400 Schritt im Umkreise hålt, haben mit einander Verbindung, flie ßen stark aus, und bilden dadurch den Seegraben, deffen Wasser die große und kleine Seemühle treibt. Das Wasser dies fer Seelöcher ist gesalzen, wie das im salzigen See, und man vermuthet, troß der 2 Meilen weiten Entfernung, nicht unwahre scheinlich eine unterirdische Verbindung. Die Seeldcher dam pfen wie der falzige See im Herbste und Winter, und gefrieren nie; tocht man das Wasser in einem eisernen Topfe, fo giebt es ein gelbes Salz, und am Ufer des Seegrabens selbst findet man oft von der Sonne erzeugte Salzkörner. Man hat verschiedene mahle die Seelöcher mit Bleywürfen zu ergründen versucht, aber immer vergeblich. Im December 1772 äußerte sich am größten derselben eine besondere Naturbegebenheit; indem das Wasser auf einmahl wie am Feuer siedend aufzuwallen anfing, so daß man in den Seemühlen wegen des starken Zuflusses die Nebenwasser. gånge öffnen mußte. Dieses dauerte 24 Stunden, worauf das Masser mit etwas schwächerem Aufwallen 12 Stunden lang eis men rothen trüben Lehm führte, nachher aber wieder klar und ruhig ward. Eine ähnliche Erscheinung foll bereits 1717 fich dar selbst ereignet haben.

Außer

Außer den genannten Flüssen und Seen giebt es auch noch verschiedene Teiche, z. B. um Dieskau u. s. w. in welchen die Fischzucht betrieben wird.

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§. 6.

Clima

Die Luft und Witterung sind im Hers zogthume gemäßigt, und würden noch wärmer seyn, wenn nicht der auf dem benachbarten Harz langsam aufthauende Schnee sie öfters abkühlte. Der Westwind ist der gewöhnlichste. Die Churmark hat långst abgeerndtet, wenn im Magdeburgschen noch geschnitten wird; und im Herzogthume hingegen ist alles Getreide schon eingebracht, wenn im Halberstådtschen Garben gebunden werden. Wegen der Nachbarschaft des Harzes leiden bey sehr heißen Soms mern die Gegenden um Egeln, Magdeburg und Burg vorzüglich

weswegen in ålter fürchterliche Hagelwetter,

Zeiten im Monat Juni, wo dies se Ungewitter gewöhnlich zu entstehen pflegen, öffents liche Erbauungen unter dem Namen Hagelfeyer angeordnet wurden. Die Erndtezeit ist im Herzogthume ebenfalls wegen der Nachbarschaft des Harzes und der herrschenden Westwinde sehr häufig feucht und kalt; kommt nun alsdann nicht ein Osts wind dem herrschenden Westwinde entgegen, so muß der Landmann sein Getreide fast immer naß einsammlen. Ueberhaupt hat man bemerkt, daß, je größer die Fruchtbarkeit des Jahres ist, auch die Gefahr wahrscheinlicher wird, die reiche Erndte durch Kälte und Nåsse zum Theil wieder zu verliehs ren. Im Gegentheil sind aber auch ebenfalls wegen des Westwindes die Winter desto gelinder. Denn

́1740 fiel im Magdeburgschen das Reaumursche There mometer bis auf den 15 Grad unter dem Gefriers punct, welches zwar nachher mehreremahle gesches hen, aber nie wieder von so langer Dauer gewefen ist. Die größte. Sonnenhite ist nach 1zjährigen Beobachtungen nie hdher, als 26 Grad über den Eispunct, und der mittlere Stand des Barometers, unter welchen es öfterer fållt, als ihn übersteiget, beträgt 27 pariser Holl 8 Linien; das Sinken und Steigen selbst aber macht einen Unterschied von bepa nahe 3 Zollen.

§. 7.

pr or u ete.

Das Mineralreich enthält gegenwärtig auf 200 Arten Gestein ohne die Abänderungen: obi schon Schreber in f. Lithographia Halenfi, Halle 1759, nur 156 anführt. Unter den Mine ralien sind Schiefer aller Art, Marmor und Kalkstein bey Lieskau, bey Löbechůn ohns weit dem Dorfe Schlettau, Gyps, Fraueneis, Spathe, Jaspis, Porphyr, Sandstein in der Grafschaft Mansfeld, Puddingstein u. f. w. Braunkohlen bey Langenbogen bey Halle, in der Beidèrseer Feldmark, an der Leipziger Poststraße nach Braunschweig, wichtige Steins kohlenbergwerke bey Wettin, Löbechun und Dólau, wo ebenfalls 1738 ein unterirdisches Feuer entstand, das noch iht fortdauert; Kupfererze verschiedener Art, und Kupferschiefer brechen sowohl im Saalkreise, als auch im Mansfeldschen; Porcellainthon bey Bennstedt nebst mehrern andern feinen Thonarten. Bersteinerungen.

trifft man häufig in den Kupferschiefern und Steins köhlen. Der Hauptreichthum ist das Salz.

Die Hauptstüge des Wohlstandes bleibt freylich auch hier das Pflanzenreich, wels ches alle Getreidearten enthält, worunter aber Winterrübfaat, Weizen, der fast ein Actel der ganzen Aerndte beträgt, und Gerste mit größerm Vortheil erbauet werden, als der Rogs gen, oder das Korn, welches auch bey einer größern Einsaat nicht so einträglich ist. An Saats korn werden jährlich erfordert

4

5,172 Wispel, 12 Schfl. Weizen, Berliner Maaß, f. B. 1. S. 179 und 180.

10,732 Wispel, 1 Schfl. Roggen,

12,521

8,331

8

Gerste, und

Hafer.

Hiervon wird nach einer in Hånden habenden geschriebenen Tabelle eingeårndtet und aus

gedros en:

in guten Jahren

eizen.

Roggen.

Gerfe. 1 Hafer.

34409 W. 3 S. 71088 M. 1S.95460 W. 2 S. 65394 W. 6S.

in mittten Jähren

- 28976 M. 9 S. 61527 M. 19 S.|82926 B. 18 S.|58740 .

in schlechten Jahren

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24164 M. 11S/51231 W. 5S./67172 W. 10 S.|50427 W. 23 S. Es beträgt also der sämmtliche Aerndtegewinn, ohne Rübfaat, Erbsen, Flachs u. f. w.

1 in guten Jahren 266,351 Wispel, 12 Schfl., mit. hin 2101 Wispel mehr, als in Heineccius Topographie S. 13. angegeben ist.

In mitteln Jahren 232,171 Wisp. 2 Sch. Th. G. Heineccius topograph. Beschreib, S. 12. hat hier 2000 Mifp. 2 Schfl. weniger..

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