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Unsauberkeiten und Roheiten in die Schuhe, in denen sich seine Nachahmer gefielen, je länger je mehr, weil der Geschmack sich im 14. und 15. Jahrhunderte immer mehr vergröberte und verpöbelte.

Neidhart lebt noch heute im Volksgesange fort, wo die auf ihn zurückführende Dichtung in ihren beiden Verzweigungen des Sommerliedes mit dem Streite zwischen Mutter und Tochter, Mann und Frau und mit dem Gespräche der beiden Gespielinnen - sowie des Winterliedes mit seinen Tölpeleien und zotig zugespizten Erzählungen noch heutzutage gut erhalten ist. Noch deutlich in seinem Ursprunge erkennbar, wird das Winterlied aber wohl weniger gesungen als vorgetragen.1)

So wäre ich denn am Ende meiner Ausführungen über einen Gegenstand, der hinter einer Aufschrift von bestechendem Reize so viel Schales birgt wie kaum ein anderer Abschnitt der Geschichte deutscher Dichtung. Man kann gewiß nicht sagen, daß der deutsche Geist im Mittelalter dem unerschöpflich reichen Liebesstoffe gegenüber sich gewachsen gezeigt habe. Man darf sich wundern, daß er ihm nicht mehr und nicht Tieferes abgewonnen hat, als das, wovon die vorhergehenden Blätter eine Vorstellung zu vermitteln suchen. Aber wann und wo wäre je die Liebe in ihrer ganzen Mächtigkeit begriffen worden?

1) Vgl. Volkslied* S. 141.

Verlag von B. 6. Teubner in Leipzig und Berlin

Das Erlebnis und die Dichtung. Lessing, Goethe, Novalis, Hölderlin. Vier Aufsäge von Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Wilhelm Dilthen. 4., erweiterte Auflage. Geh. M. 6.—, geb. M. 7.— Man kennt Dilthen als Pfadfinder einer neuen Psychologie, der überall das Lebendige, Irrationale sah, dem man nicht mit Hebeln und Schrauben beikommen konnte. Ihm fonnte das Literaturhistorikergerede von Dichterschulen, Beeinflussung, großen Erleb. nissen nicht genügen. Er sah den Menschen allsettig bedingt und bedingend, wußte, daß diese Bedingungen nur Schranken sind, in denen sich die unendliche Kraft des Individuums entfalten kann.... Er spricht nicht theoretisch über diese Fragen; aber wie er Leffing und Novalis herausholt aus Tradition, Milieu, Zeitgenossen und sie doch darin verwurzelt zeigt, das ist eine wundervolle Bestätigung der Gedanken über Größe und 3ufall, wie H. v. Keyserling sie jüngst stizziert hat. Hier redet aus Dilthen die echtgeborene Schwermut eines Dichters, der das Fazit eines siebzigjährigen Lebens zieht. Er spricht von der Tragik des Menschen, der eine unendliche Forderung im Endlichen zu erfüllen hat, eine Forderung, die in sich wieder den furchtbaren Dualismus von Ideal und Natur birgt, und er sieht in dieser Tragit Schönheit und Zauber dieses traurig füßen Daseins. Wir haben die Schönheit des Lebens in unseren Verhältnissen zu den Menschen, und in jedem derselben ist doch insgeheim ein Trennendes, das nicht berührt werden darf." (Neue Rundschau.)

Die neuere deutsche Lyrik. Von Professor Dr. Philipp Witkop.
Band 1: Von Friedrich von Spee bis Hölderlin. Geh. M. 5.—, geb. M. 6.—
Band II: Bis zur Gegenwart. [Unter der Presse.]

W. dringt in den Kern der dichterischen Persönlichkeiten vor, er erlebt sie und gestaltet sie, wie der Dichter die Welt erlebt und sein Erlebnis künstlerisch formt. Das gibt uns dann von den Dichtern und ihren Werken freilich einen unvergleichlich wertvolleren und interessanten Begriff als dies gelehrte literarhistorische Detailforschung tun kann. Aber es ist auch unvergleichlich schwieriger als die bloß wissenschaftliche Beschreibung und im Grunde genommen als Kunst unerlernbar.... Das in flüssiger, eleganter und doch individueller gedankenschwerer Sprache geschriebene Buch verdient die Beachtung aller literarisch interessierten Kreise.........." (Augsburger Postzeitung.)

Pinchologie der Volksdichtung. Von Otto Bödel. Geh. M. 7.—, geb. m. 8.

Es liegt eine Fülle des Schönen und Wahren in den angedeuteten Abschnitten des Böckelschen Werkes. Den Forscher muß die reiche, mit kundiger Hand gewählte und wertvolle Literatur befriedigen, ihn wird der Umstand, daß der Verfasser nicht bloß die neueste Zeit berücksichtigt, sondern immer geschichtliche Entwicklungsbilder bietet und mit großer Vorsicht und Wahrheitsliebe seine Schlüsse zieht, fördern, auch den Laien muß die klare, schlichte, reine und schöne Sprache erfreuen, mit der der Verfasser vom Herzen zum Herzen spricht. Bödels Buch, das eine wertvolle Bereicherung der Poetik, Literaturkunde und Völkerpsychologie bedeutet, sei darum jedem Freunde des Volkes und seiner Eigenart wärmstens empfohlen." (3eitschrift für die österr. Gymnaften.)

Gottfried Keller. Von Professor Dr. Albert Köfter. Sieben Vor lesungen. 2. Aufl. Mit einer Reproduktion der Radierung Gottfried Kellers von Stauffer-Bern in Heliogravüre. In Leinw. geb. M. 3.20. Der Verfasser hat sich an den Ausspruch Gottfried Kellers gehalten, wonach das schlichteste Buch über einen Dichter meist auch das ehrlichste ist. Durch die schlichte und liebevolle, dabei mit klarem kritischen Blick geschaute Darlegung des Lebens- und künstle rischen Werdeganges des Dichters wird von allen jenen, die Keller schon aus seinen Werken lieben gelernt haben, die dichterische, wie die aus so schweren Entwicklungskämpfen hervorgegangene menschliche Persönlichkeit näher gerückt werden; für manches in seinen Werken wird ihnen ein tieferes Verständnis aufgehen.“ (Schwäb. Merkur.)

AnuG 404. Bruinier.

aus dem Verlage von B. 6. Teubner in Leipzig u. Berlin

Goethes Faust. Eine Analyse der Dichtung. Von Wilhelm Büchner. Geh. M. 2.—, in Leinwand geb. M. 2.80.

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Jeder selbständig denkende Leser wird dem Verfasser, sei es völlig zustimmend, fet es mit gewissem Vorbehalte bei einem oder dem anderen Punkte, folgen und das Buch sicher nicht aus der Hand legen, ohne die fruchtbarsten Anregungen empfangen zu haben." (Leipziger Zeitung.) Gott, Gemüt und Welt. Goethes Selbstzeugnisse über seine Stellung zur Religion und zu religiös-kirchlichen Fragen. Von Geh. Rat D. Dr. Theodor Vogel. 4. Auflage. Geh. M. 4.Der schöne Erfolg der Vogelschen Veröffentlichung beruht in erster Linie sicher darauf, daß in diesen aus den Werken, Briefen usw. geschöpften Selbstzeugnissen überall Goethe selbst zu uns spricht ohne alle und jede Hinzufügung von Erläuterungen und Deutungen, die das Urteil des Lesenden beeinflussen könnten, dann aber auch darauf, daß die reiche Fülle der Goethestellen in geistvoller Weise nach Gruppen geordnet sind. Da bei der Anordnung der Stellen auch die zeitliche Folge genau berücksichtigt wird, gewinnt der Leser zugleich einen Einblick in die Wandlungen der Goetheschen An schauungen." (Wissenschaftliche Beilage der Leipziger Zeitung.) Goethe und die deutsche Sprache. Gekrönte Preisschrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. Don Dr. Georg Rausch. Geb. m. 3.60.

„Eine gründliche Auslese von Goethes Gedanken über den Zusammenhang der Sprache mit dem Seelen.cben des Menschen, über die Erscheinungen der deutschen Sprache in schriftlicher oder mündlicher Darstellung sowie über fremdsprachliche Studien. Dem Goethefreund bietet die Preisschrift eine wertvolle Handhabe zu neuer Beobachtung; dem Deutschen Sprachverein erbringt sie den Beweis, daß seine Grundsäße durch den Sprachgenius Goethes mit sicherem Gefühlsurteil vorgeahnt und gebilligt werden. Unter den zahlreichen Goethestudien der Gegenwart eine der bedeutendsten, durch gründlichen Forschergeist und sicheren Führerblic gleich ausgezeichnet.“ (Literarisches Echo.) Goethes Freundinnen. Briefe zu ihrer Charakteristik.

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Aus

gewählt und eingeleitet von Dr. Gertrud Bäumer. Mit 12 Ab. bildungen. Geb. M. 3.—

Die Verfasserin hat mit Glück und Geschick es verstanden, diese bedeutsamen und liebenswürdigen Frauengestalten uns lebendig zu machen, indem sie sie in Briefen und Tagebuchblättern selber zu uns reden oder aus dem Urteil von Zeitgenossen vor uns erstehen läßt. Aus Goethes Briefen, Tagebuchnotizen und Dichtungen ist das herausgenommen, was sein Verhältnis zu jeder einzelnen besonders charakteristisch beleuchtet. So erhalten wir stets das doppelte Bild, einmal das der Frauenindividualität selber, zum anderen das der Wirkung, die gerade ihre Wesensart auf unsere größten Dichter hatte.... mit Vergnügen wird der Laie, ohne zu den umfangreichen und zum Teil schwer zugänglichen Briefveröffentlichungen greifen zu müssen, sich das Bild dieser Frauen aus eigenen persönlichen Jeugnissen herstellen. 3u bekannten Zügen kommen neue hinzu, die oft wie ein Bligstrahl die ganze Erscheinung erhellen und uns plötzlich verständlich und sympathisch machen." (Berliner Tageblatt.) Schiller im Urteil Goethes. Die Zeugnisse Goethes in Wort und Schrift gesammelt und ergänzt durch die Zeugnisse Mitlebender. Don Professor Dr. P. Uhle. Geb. M. 2.40.

"...

· Dur) die sorgfältige Auswahl und wohldurchdachte Anordnung der Äußerungen Goethes über Schiller, die durch wertvolle zeitgenössische Bekundungen ergänzt werden, ist es dem Derfasser gelungen, in seinem Sammelwerk ein Gesamtbild zu geben, das über die sittliche, literaturgeschichtliche und allgemein menschliche Bedeutung von Goethes Derhältnis zu Schiller umfassenden Aufschluß gibt, zugleich aber Licht und Wärme spendend auf den Beurteiler selbst zurückstrahlt....“ (Zeitschrift für den deutschen Unterricht.)

Verlag von B.6.Teubner in Leipzig und Berlín

Deutsche Dichter des 19. Jahrhunderts. Ästhetische Erläuterungen für Schule und Haus. Herausg. von Prof. Dr. Otto Enont. Wenn es ein gutes Wert ist, das Publikum zu edler literarischer Genuß freudigkeit zu erziehen, so ist diese Sammlung zierlicher Bändchen für unser Dolk eine Wohltat." (Kölnische Zeitung.)

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Es erschienen bisher folgende Hefte zum Preise von je 50 Pfennig: Heft 1: Frit Reuter, Ut mine Stromtid, von Professor Dr. Paul Dogel. - Heft 2: Otto Ludwig, Makkabäer, von Dr. R. Petsch. Heft 3: Hermann Sudermann, Frau Sorge, von Professor Dr. G. Boetticher. Heft 4: Theodor Storm, Immen see und Ein grünes Blatt, von Dr. Otto Ladendorf. Heft 5: Wilhelm Heinrich v. Riehl, Novellen: Der Fluch der Schönheit, Am Quell der Genesung, Die Gerechtig feit Gottes, von Dr. Th. Matthias. Heft 6: Gustav Frenssen, der Dichter des Jörn Uhl, von Karl Kinzel. Heft 7: Heinrich von Kleist, Prinz Friedrich von Homburg, von Dr. Rob. Petsch. Heft 8: Gottfried Keller, Martin Salander,_von Dr. Rudolf Fürst. Heft 9: Fr. W. Weber, Dreizehnlinden von Direktor Dr. Ernst Wasserzieher. Heft 10: Richard Wagner, Die Meistersinger, von Dr. Rob. Petsch.– Heft 11: Konrad F. Meyer, Jürg Jenatsch, von Professor Dr. Jul. Sahr. Heft 12: Grillparzer, Ahnfrau, von Geh. Reg.-Rat Dr. Adolf Matthias. Heft 13: Ferd. Avenarius als Dichter, von Dr. G. Heine. Heft 14. Hermann Sudermann, Heimat, von Professor Dr. G. Boetticher. Heft 15: Paul Hense, Kolberg, von Profeffor Dr. Heinrich Gloël. Heft 16: Grillparzer, Libussa, von Profeffor Dr. Richard M. Meyer. Heft 17: Theodor Storm, Pole Poppenspäler, Ein stiller Musikant, von Dr. Otto Ladendorf. Heft 18: K. F. Mener, Der Heilige, von Dr. Karl Credner. Heft 19: Wilhelm Raabe, Alte Nester, von Professor Paul Gerber. Heft 20: Adalbert Stifter, Studien, von Dr. Rudolf Fürst. Zeitschrift für den deutschen Unterricht. Begründet durch Otto Lyon. Unter Mitwirkung von Professor Dr. Fr. Panzer herausgegeben von Dr. Walther Hofstaetter. 27. Jahrgang. 1913. Jährlich 12 Hefte zu je 4-5 Druckbogen. Preis für den Jahrgang M. 12.—: Die Zeitschrift für den deutschen Unterricht (27. Jahrgang 1913) will für eine ge= funde Entwickelung des deutschen Unterrichts wirken und mithelfen, daß er das Rüdgrat unserer gesamten Jugendbildung werde. In ihren Spalten sollen daher alle die gegenwärtig vielerörterten Fragen der Technik des Unterrichts Behandlung finden, ebenso aber alle allgemeinen Erziehungsfragen, die den deutschen Unterricht näher berühren. Regelmäßig sollen die Behördlichen Verfügungen zusammengestellt werden, die sich auf den deutschen Unterricht beziehen. Um den Deutschlehrer über den Stand seiner Wissenschaft auf dem laufenden zu erhalten, wird die Zeitschrift über Inhalt und Entwickelung der Deutsch wissenschaft durch Kundige sorgfältig berichten lassen und an ihrem Teil mitwirken, den Zusammenhang zwischen Hochschullehrern und den Lehrern der höheren Schulen zu wahren und zu festigen. Literaturübersichten werden daneben über alle für den Unterricht wichtigen Neuerscheinungen berichten. Ästhetik der deutschen Sprache. Von O. Weise. 3., verbesserte Auflage. 1909. Geb. M 3.

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. Daß ich es nur gleich mit einem Worte sage: ich kenne kein Buch über die deutsche Sprache, das mir so gefallen hätte, wie diese neueste Gabe des bereits durch die trefflichsten Werke um unsere herrliche Muttersprache hochverdienten Verfassers; ich kenne tein Buch, das in so geschickter Weise dem Bedürfnis nach rechtem Verständnis und feinsinniger Würdigung unseres edelsten Gutes entgegenkäme und so geeignet wäre, jedem, wer es auch set, herzliche Lust an diesem Gute und warme Liebe zu ihm zu erweden." (3eitschrift für den deutschen Unterricht.) Jur Einführung in die Philosophie der Gegenwart. Acht Vorträge von Alois Riehl. 4. Auflage. Geb. ca. M. 3.60. Riehls Buch gehört zu denen, welche eine Empfehlung nicht mehr nötig haben. In meisterhafter Darstellung führt er uns auf historischem Wege zu dem Punkte philosophischer Entwicklung, den er als Höhepunkt ansieht: Kant. Aber die Philosophie darf auch bei Kant nicht stehen bleiben, denn die besonderen Probleme werden ihr von der Wissenschaft geliefert. Und diese exakte Wissenschaft beherbergt heute den philosophischen Geist." (Straßburger Post.)

Hus Natur und Geisteswelt

Jeder Band geheftet M. 1.—, in Leinwand gebunden M. 1.25

3ur Literatur und Sprache erschienen u. a.:

Das Drama: Dr. Br. Busse. (3 Bände.) (Bd. 287/289.)
Das Theater: Dr. Chr. Gaehde. (Bd. 230.)

Das deutsche Drama des 19. Jahrhunderts: Prof. Dr. 6. Witkowski. (Bd. 51.)

Die Ästhetik: Dr. R. Hamann. (Bd. 345.) Shakespeare: Prof. Dr. E. Sieper. (Bd. 185.) Schiller: Prof. Dr. Th. 3iegler. (Bd. 74.) friedrich Hebbel: Prof. Dr. O. Walzel. (Bd. 408.) Henrik Ibsen, Björnstjerne Björnson und ihre Zeitgenollen: Prof. Dr. B. Kahle. (Bd. 193.)

Gerhart Hauptmann: Prof. Dr. E. Sulger-Gebing. Mit 1 Bild Hauptmanns. (Bd. 283.)

Der französische Roman und die Novelle: O. Flake. (Bd. 377.)

Die deutsche Volksfage: Dr. Otto Bödel. (Bd. 262.) Das deutsche Volkslied: Dr. J. W. Bruinier. (Bd. 7.) Deutsche Romantik: Prof. Dr. O. Walzel. (Bd. 232.) Gefchichte der deutschen Lyrik seit Claudius: Dr. H. Spiero. (Bd. 254.)

Gefchichte der deutschen frauendichtung seit 1800: Dr. H. Spiero. (Bd. 390.)

Entstehung und Entwicklung unserer Muttersprache: Prof. Dr. W. Uhl. (Bd. 84.)

Wie wir sprechen: Dr. E. Richter. (Bd. 354.)

Die deutschen Personennamen: Dir. A. Bähnisch. (Bd. 296.) Die Haupttypen des menschlichen Sprachbaues: Prof. Dr. Fr. N. Find. (Bd. 267.)

Die Sprachstämme des Erdkreises: Prof. Dr. Fr. N. Find. (Bd. 268).

Schrift- und Buchwefen: Prof. Dr. O. Weise. (Bd. 4.)

Vollständiges Verzeichnis umsonst und postfrei vom Verlag.

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